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Ackerschachtelhalm oder Zinnkraut ist schon seit langem in der Phytotherapie als Heilpflanze bekannt. Aufbereitungen aus Equisetum arvense L, so der wissenschaftliche Name, wirken harntreibend und werden vor allem im Rahmen einer Durchspülungstherapie eingesetzt.
Der Ackerschachtelhalm war bereits bei den antiken Römern und Griechen wegen seiner blutstillenden und harntreibenden Wirkung als Heilpflanze geschätzt. Sebastian Kneipp (1821-1897) machte die Pflanze in der Neuzeit wieder bekannt. Als Tee, in Säften und Tinkturen sowie in homöopathischen Präparaten dienen die Extrakte aus Schachtelhalmkraut der Durchspülung und werden insbesondere bei Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Rheuma und Gicht eingesetzt.
Im Erdzeitalter des Karbons vor etwa 50 Millionen Jahren bildete diese urtümliche Pflanze zusammen mit Farnen gewaltige Wälder. Sie treibt bis zu 1,60 lange Sprosswurzeln (Rhizome) tief in den Boden hinein. Diese Rhizome sind charakteristisch für Geophyten, die sich durch den Rückzug in das Erdreich vor widrigen Bedingungen schützen. Ursprünglich nur auf der Nordhalbkugel beheimatet, findet man Ackerschachtelhalme heute fast auf der ganzen Welt bis in Höhen von 1700 m Meereshöhe. Während sie in der Urzeit noch 30 Meter hoch wurden, erreichen sie heute überirdisch nur noch eine Wuchshöhe zwischen 10 cm und 50 cm. Sie schätzen lehmige, feuchte Ackerböden sowie Feld- und Wiesenränder. Konventionelle Landwirte betrachten Ackerschachtelhalm als Unkraut und bekämpfen ihn mit Herbiziden, da sich die Pflanze unterirdisch intensiv vermehrt. Ackerschachtelhalme gelten als Zeigerpflanzen. Sie sind gegen Staunässe und Bodenverdichtung wenig tolerant und zeigen solche Veränderungen durch ihr Ausbleiben recht zuverlässig an. Ackerschachtelhalm ist anderen Arten aus der Gattung der Schachtelhalme wie dem Sumpf-Schachtelhalm äußerlich sehr ähnlich. Sumpf-Schachtelhalme gelten teilweise als giftig.
Bekannte Heiler aus Antike und Mittelalter schätzten das Zinnkraut ebenso wie der Leibarzt Friedrichs des Großen besonders wegen seiner harntreibenden Wirkung. Die Kommission E (eine selbstständige, wissenschaftliche Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes und des heutigen Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte in Deutschland) empfiehlt heute Schachtelhalmkraut innerlich bei Ödemen und als Durchspülungstherapie bei Harnwegsbeschwerden und Nierengries. In verschiedenen Volksheilkunden finden sich Anwendungen bei Rheumatismus, Erbrechen, Durchfall sowie Blutungen in innerlicher und äußerlicher Anwendung. Die Verbindung zu Zinn besteht darin, dass man das Pflanzenkraut auch gut zum Putzen von Zinngegenständen einsetzen kann. Auch in der Kosmetik ist Ackerschachtelhalmkraut als Inhaltstoff wegen seiner wundheilenden, juckreizstillenden und zellerneuernden Eigenschaften gefragt.
Equisetum hat aufgrund seines hohen Gehalts an wasserlöslicher Kieselsäure eine zusammenziehende, festigende Wirkung auf das Bindegewebe und wird äußerlich bei Durchblutungsstörungen, Schwellungen und schlecht heilenden Wunden angewendet. Daneben finden sich sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide, außerdem Pflanzensäuren, Glykoside und Kalium, Kaffeesäurederivate sowie Carbonsäuren. Spuren von Alkaloiden (Stickstoffverbindungen) wie Nicotin und 3-Methoxypyridin sind enthalten. Die entwässernde Wirkung dürfte auch auf den hohen Kaliumgehalt zurück zu führen sein.
Eine eingeschränkte Herz - und Nierenfunktion kann gegen die innerliche Anwendung von phytotherapeutischen Anwendungen mit Ackerschachtelhalmkraut sprechen. Die meisten Menschen vertragen Zubereitungen mit Zinnkraut gut.
Ackerschachtelhalm wird als Tee, Saft, Tinktur und auch in Form von Globuli angeboten.
Produkte
Equisetum arvense, eth. Dec. D3
EQUISETUM ARVENSE Rh D 6 Ampullen
Equisetum arvense 10% Salbe
Equisetum cum Sulfure tostum D3
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© Apotheke an der Weleda
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